30.09.2024

Gesellschaft

Bayerische Landesgartenschau 2028 in Donauwörth

Die bayerische Stadt Donauwörth hat sich freiwillig für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2028 gemeldet. Nun hat sie vier Jahre Zeit, um die Großveranstaltung zu planen. Foto: Flodur63, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Nachdem die Stadt Penzberg aus finanziellen Gründen von der Landesgartenschau 2028 zurücktreten musste, gibt es einen neuen Austragungsort: Donauwörth hat sich bereit erklärt, die bayerische Veranstaltung zu organisieren.


Neuer Austragungsort zeigt neue Chancen auf

Im August 2024 hat die bayerische Stadt Donauwörth sich freiwillig gemeldet, um die Landesgartenschau 2028 auszurichten. Nachdem die ursprüngliche Ausrichterin, die Stadt Penzberg, aufgrund finanzieller Engpässe zurücktreten musste, waren dies willkommene Nachrichten. Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber sagte: „Landesgartenschauen sind echte Chancen für Bayerns Städte und Gemeinden. Landesgartenschauen bieten vielfältige Möglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Donauwörth wird ein großartiger Gastgeber für die Landesgartenschau 2028 sein.“


Stadt am Fluss als Thema für die Landesgartenschau Donauwörth 2028

Die Stadt Donauwörth hat in kurzer Zeit ein Konzept für die Ausrichtung der Bayerischen Landesgartenschau 2028 vorgelegt. Sie möchte grüne Erholungsorte weiterentwickeln, neue städtebauliche Akzente setzen und Flächen aufwerten. Mit Unterstützung der Landesgartenschau wird es möglich sein, viele Visionen, die die Stadt schon länger hat, umzusetzen. „Besonders wichtig ist mir, dass es ein Gemeinschaftsprojekt für und vor allem mit den Bürgerinnen und Bürgern ist – denn wir alle sind Donauwörth. Jeder und jede soll sich in der Landesgartenschau wiederfinden und sich darauf freuen, Gästen aus nah und fern mit Stolz unsere schöne Stadt zu zeigen“, so Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré.

Für die Landesgartenschau hat die Stadt Donauwörth drei Ansätze: „Stadt am Fluss“, „Naturräume verbinden“ und „Attraktivierung des Rad- und Fußwegenetzes“. Dafür plant sie, das bestehende Freiflächensystem rund um die Altstadt-Promenade und die Wörnitzaue besser zu verknüpfen und teils zu erneuern oder aufzuwerten. Neue öffentliche Grüne- und Freizeiträume im Donaubogen sowie auf dem Gelände der ehemaligen Schwabenhalle sollen eine parkartige Verbindung zum Donauspitz herstellen, um die Stadt so mehr mit der Donau in Bezug zu setzen. Unter anderem soll ein Strand an dem großen Fluss entstehen, um ihn zugänglich zu machen. Auch entlang der kleinen Wörnitz sind im Rahmen des Themas „Stadt am Fluss“ Aufwertungen geplant.


Drei geplante Brücken

Darüber hinaus plant Donauwörth weitere Landschaftsentwicklungsmaßnahmen entlang der wertvollen Auen- und Heidelandschaften. Zudem sollen die vorhandenen Wege entlang der Flüsse ausgebaut und optimiert werden, inklusive neuer Querungen über die Wörnitz und die Donau. So soll die Umgebung für den Rad- und Fußverkehr attraktiver gemacht werden.

Ein weiterer Bestandteil des Konzeptes für die Landesgartenschau 2028 in Donauwörth ist eine neue Verbindung über die Bundesstraße B2. Diese teilt die Stadt aktuell, aber nun soll eine direkte Verknüpfung zwischen Promenade und Parkstadt diese Trennung aufheben und zugleich neue Quartiersentwicklungsprojekte ermöglichen.

Auf dem bisher schmucklosen Volksfestplatz in der Nähe des Bahnhofs soll das zentrale Gelände der Landesgartenschau Donauwörth entstehen. Nach 2028 soll es als Grün- und Erholungsfläche bestehen bleiben. Die ehemalige Gewerbefläche am Zusamweg soll einen großen Park + Ride Parkplatz beherbergen und zugleich als neuer, großer Veranstaltungsplatz für Volksfeste und Zirkus genutzt werden.

Im Bereich des Münsters ist zudem ein Stadtbalkon geplant, der einen Blick in die Wörnitzauen bietet. Einige dieser Maßnahmen, wie etwa die drei geplanten Brücken, sind bereits Teil der Agenda der Stadt und der Haushaltsplanung. Andere Maßnahmen lassen sich nur mit der Unterstützung der Landesgartenschau realisieren. Eine Herausforderung für die Stadt wird darin bestehen, Maßnahmen wie die Fußgänger- und Radfahrerbrücken innerhalb von nur vier Jahren zu genehmigen und zu bauen.


Ein durchdachtes Konzept

In Bayern findet fast jedes Jahr eine Landesgartenschau statt. Das Umweltministerium des Freistaats engagiert sich seit 44 Jahren in der Förderung von Gartenschauen und hat insgesamt bereits rund 80 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung gestellt. So konnten im Bundesland knapp 550 Hektare Fläche neu begrünt und aufgewertet werden – etwa so viel wie 760 Fußballfelder. Über 25 Millionen Menschen haben die Landesgartenschauen in Bayern bereits besucht.

Die Große Kreisstadt Donauwörth ist nun der Nachrücker für Penzberg. Schon im Jahr 2021 hatte die Stadt Interesse für den Zeitraum von 2028 bis 2032 Interesse bekundet, dann aber aus Rücksicht auf eine benachbarte Stadt von der Bewerbung abgesehen. So wollte sie Konkurrenz im Landkreis Donau-Ries vermeiden.

Aber nachdem Penzberg zurücktreten musste, hat die Landesgartenschau GmbH gemeinsam mit dem Umweltministerium Donauwörth dazu ermutigt, sich als Nachrücker zu bewerben. Da die Stadt nicht bei Null beginnt – auch 2007 hatte sie sich schon einmal beworben – hat sie den Vorteil, bereits ein durchdachtes Konzept vorliegen zu haben. Dank der kürzlich von Bayern beschlossenen Erhöhung der Zuwendungen für Landesgartenschauen sind nun Zuschüsse bis zu 80 Prozent möglich. Erstmals wird die Durchführung einer Landesgartenschau mit bis zu einer Million Euro gefördert. Donauwörth hat einen maximalen Eigenanteil von 8,2 Millionen Euro definiert.

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