26.09.2024

Event

Ideen und Impulse für IBA München gesucht: Räume der Mobilität

Gesellschafter der IBA: Landeshauptstadt München und die Städte Augsburg und Ingolstadt, die Landkreise München und Freising sowie der Verein Europäische Metropolregion München © LHM/Michael Nagy

Die Internationale Bauausstellung (IBA) der Metropolregion München 2034 sucht nach Ideen für die Mobilität der Zukunft. Zum ersten Mal findet dieses Format der Stadt- und Regionalentwicklung in Bayern statt. Und auch die Beschäftigung mit dem Thema „Räume der Mobilität“ ist eine Premiere. Bis zum 15. Oktober 2024 sind Bewerbungen möglich.

In zehn Jahren soll in München eine große Ausstellung stattfinden, die IBA 2034. Damit ist weder die „Bauma“ noch eine andere Messe gemeint. Vielmehr handelt es sich um ein eigenes Format. Dafür wurde die Internationale Bauausstellung (IBA) Metropolregion München im November 2023 als eigene GmbH mit sechsköpfigem Team gegründet. Die Gesellschafter sind zu über 60 Prozent die Stadt München sowie die Städte Augsburg und Ingolstadt, die Landkreise München und Freising sowie der Verein Europäische Metropolregion München (EMM).


Umsetzung bis 2034 gewünscht

Die Metropolregion München reicht von Eichstätt bis Garmisch-Partenkirchen und von Kaufbeuren bis Altötting. Sie hat 6,2 Millionen Einwohner und eine Fläche von rund 26.000 Quadratkilometern. Mit Projekten wie der Modellstadt 2030, neuen U-Bahn-Linien sowie einer autofreien Altstadt stellt sich München bereits seinen Mobilitätsherausforderungen. Die IBA München soll dies weiter unterstützen.

Interessierte Partner wie etwa Kommunen, Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Hochschulen und Privatpersonen aus der Metropolregion sind dazu aufgerufen, Ideen und Impulse zum Thema „Räume der Mobilität“ einzureichen. Sie könnten Teil der Ausstellung im Jahr 2034 werden, die konkrete, kurz- und langfristig umsetzbare Projekte vorstellen wird. Dazu können geplante Bauwerke ebenso gehören wie virtuelle Räume oder innovative Forschungs- und Planungsvorhaben.

Ideen, die IBA-Kandidaten und im nächsten Schritt konkrete Projekte werden, sollten „bis zum Präsentationsjahr 2034 signifikant weitergedacht, vorangetrieben und idealerweise auch umgesetzt werden können“, so Geschäftsführerin Julianna Günther.

Auf der Seite www.iba-m.de finden interessierte Partner einen Fragen- und Kriterienkatalog. Der erste Stichtag ist Dienstag, der 15. Oktober 2024. Alle bis dahin eingereichten Impulse sollen beim ersten „Tag der IBA-Projektideen“ am 4. Dezember, voraussichtlich im Haus der Architektur, vorgestellt werden.

Die Vorsitzende des Aufsichtsrats der IBA Metropolregion München GmbH, Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, und Julianna Günther, Geschäftsführerin der IBA Metropolregion München © LHM/Michael Nagy
Die zehnjährige Laufzeit der IBA startet mit der Suche nach Ideen und Anregungen für Mobilitätsräume und endet im Ausstellungsjahr 2034 mit einer Abschlusspräsentation. © IBA Metropolregion München

Weiter, breiter und neu denken

Die eingereichten Ideen sollen innovativ und visionär sein. Geplante Bauwerke, aber auch virtuelle Räume, neue Forschungsvorhaben oder Planungsprozesse können teilnehmen. Die Stadt Freising zum Beispiel will das Quartier „Bahnhofsumfeld“ weiterentwickeln. „Schon die Bekanntgabe, dass wir das Projekt mit Unterstützung der IBA umsetzen wollen, hat uns nützliche Kontakte mit den Akteuren gebracht, die auch bereit sind, in die Zukunft zu investieren“, berichtet Jonas Bellingrodt vom dortigen Amt für Stadtplanung, Umwelt und Klimaschutz.

Auch nach dem ersten Stichtag Mitte Oktober ist es noch möglich, Ideen in den Prozess der IBA München einzubringen. Jedoch haben Bewerber*innen dann weniger Zeit, um bis 2034 ihre Präsentation vorzubereiten. In diesem Jahr sollen alle Ergebnisse der IBA der Weltöffentlichkeit vorgestellt werden.

Julianna Günther, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung Metropolregion München GmbH, sagte: „Die IBA bietet in den kommenden zehn Jahren einen Rahmen, um Mobilität und deren räumliche, ökologische und soziale Auswirkungen auf unsere Städte, Gemeinden und Landschaften mit einer Vielzahl von Akteuren weiter, breiter und neu zu denken. Mit unserem Projektaufruf suchen wir nun erste Ideen für konkrete Bauten, für Konzepte oder Programme, die visionäre Impulse für Räume der Mobilität in der Metropolregion München setzen. […] Wir freuen uns sehr über eine große Bandbreite an Ideen – von kleinen, schnell umsetzbaren Ideen bis hin zu Projekten, die langfristige Lösungen für drängende Fragen in der Metropolregion versprechen.“


Die IBA München als Baukultur-Ausstellung

Internationale Bauausstellungen sind ein Format aus der Stadt- und Regionalentwicklung, das als Markenzeichen der nationalen Bau- und Planungskultur gilt. Schon seit über einem Jahrhundert finden sie in Deutschland statt. Als Experimentierfelder rücken sie die aktuellen Fragen des Planens und Bauens in den Fokus der Diskussion, wobei stets ein hoher Anspruch besteht.

Die IBAs folgen keinem standardisierten Format oder Verfahren. Früher war es vor allem die Architektur, die hier Neuland betrat. Zum Beispiel gilt die 1927 in Stuttgart präsentierte Weißenhofsiedlung als Ergebnis der ersten IBA. Sie stellte einen Prototyp für das „neue Wohnen“ vor und hat bis heute einen Musterstatus.

Inzwischen haben sich Internationale Bauausstellungen sowohl in ihrer räumlichen Dimension als auch in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung verändert. Sie sind Baukultur-Ausstellungen, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend komplexe soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in ihre Arbeit einbeziehen.


Neuartige, überraschende und realisierbare Ansätze gesucht

Nach dem ersten Stichtag und dem Tag der IBA-Projektideen werden die eingereichten Projekte gemeinsam mit den Projekttragenden fachlich weiterentwickelt. Dafür bietet die IBA München zusammen mit Expert*innen aus den Bereichen Architektur, Kommunikation und Stadtentwicklung Support bei der Akquise von Fördermitteln, bei der Kommunikation sowie bei der Vernetzung mit anderen Akteur*innen. Ein Budget, um selbst Projekte zu realisieren, hat die IBA nicht.

Ein international besetztes Kuratorium wird danach gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der IBA entscheiden, welche Projekte voraussichtlich im Herbst 2025 den Status „IBA-Kandidat“ erhalten. Daraus werden dann realisierbare „IBA-Projekte“ ausgewählt, die dann weiter gefördert werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Projektideen neuartige, überraschende und zugleich realisierbare Ansätze zur Lösung wichtiger Zukunftsfragen der Mobilität liefern. Eine vollständige Liste der Projektkriterien ist auf der Webseite www.iba-m.de abrufbar.

Weiterlesen: Warum die IBA München dem ganzen Freistaat Bayern zugutekommen könnte, erfahren Sie hier.

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